Geschichten

... rund um den VW-Porsche 914


Ein Bericht aus dem Altenaer Kreisblat vom 30.12.2023

...von Ina Hornemann


Eine kleine Geschichte zur Aufheiterung

  

Leider können wir ja z. Zt. immer noch nicht über aktuelle Ereignisse berichten. Darum möchte ich hier heute einmal eine kleine Episode posten, die ich in den vergangenen Tagen erlebt habe.

 

Beim Stöbern im Internet stieß ich zufällig im Juni 2021 auf diese Anzeige:

 

„Porsche 914 Clubzeitung 1990 zu verschenken"

 

Ich wurde hellhörig. Also habe ich die Anzeige genauer gelesen. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Clubzeitung vom 914-Club Westfalen e. V. handelt, die mich natürlich interessierte. Es war allerdings eine Bedingung an den Erhalt der kostenlosen Zeitschrift geknüpft: Man musste ein Foto von dem eigenen 914 (kein Foto aus dem Internet) mit einer Grillzange auf der Haube an den Inserenten schicken. Die Idee fand ich witzig, der Verfasser wohl auch, wie kommt man sonst auf so etwas? Naja, eine Grillzange hatte ich parat,  einen 914 auch, da war es kein großer Aufwand, ein Foto zu machen. Also habe ich die Fahrzeug-Abdeckung ein Stück zur Seite gezogen, die größte Grillzange, die ich habe, auf die Haube gelegt und ein Bild geschossen. Das Foto ging mit einer kurzen Erklärung zu meiner Person an den großzügigen Spender.

Offensichtlich fand mein Beitrag (vielleicht war es aber auch der einzige?) großen Anklang, denn ich bekam sofort eine Antwort. Die Freude konnte man aus den Zeilen ablesen, dass der Inserent hier wohl den richtigen neuen Besitzer für die Clubzeitung gefunden hat. Nicht einmal die Portokosten sollte ich bezahlen.

 

Inzwischen halte ich das Heft in den Händen und habe bereits amüsiert darin geblättert.

 

Es handelt sich um einen Zufallsfund bei einer Aufräumaktion. Eigentlich sollte die Zeitschrift in den Müll, aber Sven Klose aus Ahlen fand es lohnenswert, zumindest einen Versuch zu starten, für das Clubheft einen neuen Besitzer zu finden. Sven, das war eine gute Idee. Nochmals vielen Dank.

 

Übrigens: Wenn man unsere Mitgliederliste betrachtet, gibt es genau noch 10 Mitglieder, die sich vielleicht an diese Zeit erinnern, denn sie gehörten 1990 auch schon dem 914-Club Westfalen an.

 

Viele Grüße und hoffentlich bald mit tollen aktuellen Neuigkeiten an dieser Stelle.

  

Wilfried Oberjohann 


Ein Bericht aus dem Meller Kreisblatt vom 05. Oktober 2019

... von Gerhard Placke


Meine unendliche 914 Geschichte - Teil 1 (1999)

... von Norbert Schlüter

 

Als ich Anfang der 90er Jahre nach langer Anlaufzeit  als 914-Fan zu meinem ersten Restaurierungsobjekt kam, wusste ich noch nicht, dass dies der Anfang einer langen Geschichte war.

 

 

 

Nachdem ich Mitte 1993 meine mittlerweile zweite 914 Baustelle aufgrund der nicht mehr vorhandenen Freizeit (nebenberufliches Studium) an holländische Enthusiasten abgab, dachte ich, dass war‘s, aber es sollte anders kommen. Bereits 14 Tage später entdeckte ich bei einem Aufenthalt in München anlässlich eines Krankenhausaufenthaltes meines jüngsten Sohnes, eine interessante Verkaufs-Anzeige eines 914 in der Oldtimer Markt. Der Hinweis des Verkäufers auf die Historie des Fahrzeuges ließ mich aufhorchen. Es war das Auto des 914- Designers Heinrich Klie, vom Baujahr 1971 mit Erstzulassung 1974. Das Auto hatte einige Besonderheiten aufzuweisen, welches es wohl als Einzelstück darstellen, so z.B. eine veränderte Instrumententafel (siehe in „ Das große VW-Porsche Buch“ Seite 25). Das Fahrzeug hat von 1971 bis 1974 im Design-Studio von Porsche zu Studienzwecken gedient und war dann von Herrn Klie privat übernommen worden. Selbstverständlich habe ich das Auto dann auch mit nach Hause genommen. Leider hinderte mich ein Riss in der linken Hinterachsaufnahme nach einem Sommer am weiteren 914 fahren.

 

 

 

In der mir verbleibenden Freizeit während des Studiums versuchte ich dann, alles über „meinen“ 914  zu erfahren. Von der  Porsche Classic GmbH erfuhr ich, dass Herr Klie seinen wohlverdienten Ruhestand „irgendwo im Raum Göttingen“ verlebte. Eine Suche über die Telefon-CD brachte schließlich Ende 1997 den gewünschten Erfolg, von ca. 20 Klie’s war natürlich der letzte der richtige. Herr Klie zeigte sich sehr erfreut, dass sein 914 (den er 1983 an seinen Neffen weiter gegeben hatte) noch existierte. Nach einigen telefonischen und brieflichen Kontakten besuchte ich dann die kinderlose Familie Heinrich Klie in Göttingen. Ich wurde herzlich von beiden empfangen und es begann eine rege Unterhaltung über den 914, der Fa. Porsche und die Arbeit des Herrn Klie. Absolute Krönung meines Besuches bei den Klie’s war ein Geschenk von Herrn Klie an mich, nämlich ein 1:5 Modell einer 914 Studie (siehe im „ Das große VW-Porsche Buch“ Seite 22) aus dem Porsche Design Studio. Mit zwei weiteren Besuchen wurde der Kontakt intensiviert, so dass ich neben vielen Insiderinformationen auch noch einiges an Unterlagen wie z.B. alte Porsche  Christopherus Hefte und seltene Märklin 1:43 Modelle geschenkt bekam. Leider verstarb Frau Klie im Spätsommer 1998, Herr Klie folgte ihr im Frühjahr 1999 im gesegneten Alter von 85. Ich erinnere mich noch heute gerne an das nette und  gesellige Zusammensein mit der Familie Klie! Inzwischen ist der  „Klie 914“ bei mir in Arbeit und die Schubladen mit fertig restaurierten Teilen werden immer voller, aber es wird wohl noch eine ganze Zeit dauern, bis er wieder auf der Straße zu sehen ist, denn Beruf und besonders meine Familie stehen an erster Stelle .

 


Ein Traum wurde wahr

... oder mein Traum in braun - von Wilfried Oberjohann

Das Volksporsche-Treffen am l. Wochenende im Juni in Köln-Lohmar nahm ich zum Anlass, meine seit fast zwei Jahren leider nur auf dem Papier bestehende Mitgliedschaft im Westfalen-Club auch auf persönliche Bekanntschaften zu erweitern.

Durch Michael Schweer, den ich zufällig beim Inspizieren der Fahrzeuge kennenlernte, wurde ich verschiedenen anderen Mitgliedern und auch dem Vereinsvorsitzenden vorgestellt. Sicherlich wird man sich jetzt häufiger treffen, denn so ein Gedankenaustausch ist nicht nur interessant sondern auch für mich als Laien sehr lehrreich.

Der Traum vom eigenen Volksporsche 914 verfolgte mich eigentlich schon, seit ich ca. 20 Jahre alt war.

 

Da ich unbedingt Besitzer eines solchen Fahrzeugs werden wollte, fand ich nach längerem Suchen einen Unfallwagen, der meinen damaligen finanziellen Möglichkeiten entsprach. Ein Bekannter, der von Beruf Kfz-Mechaniker war, empfahl mir dann allerdings, die Finger von diesem wie er sagte "Schrotthaufen" zu lassen, da die Kosten der Instandsetzung bei weitem mein Kontingent überschreiten würden. Schweren Herzens folgte ich seinen Empfehlungen, und das Wort Volksporsche rückte danach erst einmal in weite Ferne.

Ein paar Jahre später heiratete ich, wir bekamen zwei Töchter, und das Thema 914 war eigentlich schon fast vergessen.

Bis ich vor ca. 6 Jahren im Urlaub jemanden kennenlernte, der stolzer Besitzer zweier DKWs ist. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Da wir nicht sehr weit voneinander entfernt wohnen, trafen wir uns des öfteren, auch mit den Familien, unterhielten uns über Oldtimer, fuhren zu Teile-Märkten, telefonierten. Inzwischen kaufte ich mir diverse Zeitschriften, studierte Annoncen und war wieder auf der Suche nach einem 914. Mehrere Besichtigungen fielen nicht nach meinen Vorstellungen aus, da ich ein Auto suchte, wo ich einsteigen und losfahren konnte und nicht erst noch große Instandsetzungen durchführen musste. Natürlich sollte der Preis auch stimmen. Das war gar nicht so einfach.

Vor ca. 2 Jahren machte mich eine Anzeige in Süddeutschland neugierig. Mein Bekannter hatte beruflich zufällig in der Nähe zu tun und sah sich das Auto vor Ort an. Er schickte mir ein Fax mit einer ausführlichen Beschreibung und dem Vermerk: entweder man mag die Farbe oder nicht. Jetzt musste ich es selbst sehen. Mit meiner Frau fuhr ich daraufhin nach Süddeutschland, Geld in der Brieftasche, um das Geschäft evtl. gleich abwickeln zu können. Eigentlich musste für mich ein Volksporsche orange, gelb oder rot sein. Darum war ich erst etwas schockiert über die Farbe, aber dann dachte ich mir, warum eigentlich nicht braun. Das hat doch nicht jeder. Wir wurden uns handelseinig, und eine Stunde später saß ich in meinem Volksporsche 914 und fuhr mit roter Nummer Richtung Heimat.

Ich besaß jetzt selbst einen 914. Ein Traum wurde wahr.

Beim Treffen in Lohmar erfuhr ich von einem Kfz-Mechanikermeister, dass insgesamt in der Farbe cockney-braun nur 3 Fahrzeuge lackiert worden sein sollen. Ein Grund mehr, so lange wie möglich zu versuchen, den Originalzustand zu erhalten, da die Substanz des Wagens noch recht gut ist.

Es gibt also viele Gründe, in Zukunft weitere Volksporsche-Treffen zu besuchen, um immer wieder etwas Neues in Erfahrung zu bringen.*

 

Bis dahin grüßt Euch Wilfried

 

* vielleicht finde ich ja noch die anderen zwei in cockney-brauner Farbe lackierten 914er.

PS: Inzwischen habe ich erfahren, dass die beiden Fahrzeuge nicht mehr existieren. 


Meine Unendliche 914 Geschichte  - Teil 2 (2003)

... von Norbert Schlüter

Nachdem ich bereits in der Ausgabe 12/99 des 914 Forum von meinen Anfängen in der 914 Szene berichtete, möchte ich nun einen Zwischenbericht zum Besten geben, denn ein Ende der Geschichte ist noch nicht in Sicht.

 

Als ich 1997 nach dem nun endlich beendeten Feierabendstudium die Karosserie des Klie 914 nochmals genau inspizierte wurde mir schnell klar, dass hier eine Komplettrestauration anstand.

 

 

Zum „Üben“ besorgte ich mir also ein bereits geschweißtes Blechkleid, Bj. 1974 2.0L, welches ich mit den vielen Teilen, die ich bereits von mehreren geschlachteten 914 besaß, komplettieren wollte.

Es zeigte sich jedoch sehr schnell, das noch einige Ecken nachgeschweißt und nachgearbeitet werden mussten, wobei mich Clubkollege Michael Schweer tatkräftig unterstützte. In einer Abend- und Nachtaktion wurde dann der komplette Innenraum und Unterboden in einer großen Lackierkabine meines Arbeitgebers nochmals grundiert, gefüllert und letztendlich im originalen Farbton Sonnengelb lackiert.

 

Im Bild der gestrahlte 914 auf dem Drehgestell

Die abgeklebte Karosserie vor dem Aufbringen eines dauerelastischen Steinschlages


Nun konnte der Zusammenbau beginnend mit dem Einziehen des Kabelbaumes erfolgen. 

 

Einige Hauptbaugruppen wie Achsen und Lenkung sind wiederum mit der Unterstützung von Clubkollegen schnell montiert gewesen.

 

 

Die Hochzeit, nämlich der Einbau der Motor- und Getriebeeinheit in die Karosserie, ist eigentlich eine Geschichte für sich. Im Nachhinein mit einem Schmunzeln bedacht, sei hier nur so viel beschrieben: Vier 914 Schrauber und dazu zwei hilfsbereite Nachbarn (am Spätnachmittag vom Frühschoppen kommend...) sind einfach zu viele Leute bzw. Meinungen um den Hochzeitsakt in Ruhe und Würde durchzuführen.

 

Im Endeffekt wurde der Motor mit einer Leiter angehoben und eingebaut obwohl eine absenkbare Rampe und auch ein Kettenzug zur Verfügung stand.

 

Im Vordergrund kontrolliert mein Sohn Jochen das Einfädeln des Kabelbaumes

Hier kniet Michael Schweer  ehrfürchtig vor der glänzenden Karosserie

-wenigsten einer der arbeitet-

Der zum Probelauf vorbereitete Motor auf einem Hilfsrahmen


Der Motor selbst war von G. Stutzer im Motoreninstandsetzungszentrum des Clubs in Grevenbroich überholt worden und schnurrt bis heute ohne nennenswerte Probleme. Ups, ein Problem (welches ich aber lieber unerwähnt ließe) hatte der Motor doch: Die Lichtmaschine verweigerte verständlicherweise ihre Dienste nachdem ich die Batterie falsch angeklemmt hatte (nur ein einziges mal, ich tue’s auch nicht wieder. Versprochen!).

Die Außenlackierung ist dann in Viersen erfolgt, auch hier war ein Clubkamerad zur Stelle. 

 

Das anschließende Komplettieren des Fahrzeugs hat dann viel Spaß gemacht und ging aufgrund von im Vorfeld überholten Einzelteilen und der anstehenden Pfingstausfahrt auch recht schnell. Am Freitagmittag um 12.°° Uhr habe ich noch schnell die beiden Längsträgerverkleidungen angeschraubt, bevor es dann um 14.°° Uhr erstmalig mit roter Nummer auf die Straße ging.  An diesem Wochenende sind dann ca. 800 Km ohne jegliches Problem zusammengekommen, ein tolles Gefühl!

 

 

Im Verlauf der letzten zwei Jahre ist das Auto immer weiter verfeinert worden, fertig ist es aber auch jetzt noch nicht. Die Tür- und Türscheibenfeineinstellung sowie das Anfertigen und Einbauen von Innenkotflügel aus Kunststoff stehen u.a. in diesem Winter auf dem Programm.

 

Damit möchte ich den zweiten Teil meiner 914 Geschichte bzw. den Grobumriss meiner ersten 914 Restauration beenden, nicht aber ohne mich an dieser Stelle nochmals für die teils sehr tatkräftige Unterstützung einiger Clubkollegen recht herzlich zu Bedanken. Ohne diese Hilfestellungen wäre das Auto sicherlich auch heute noch nicht fertig.

 

 

Vielleicht gibt es noch einen dritten Teil meiner 914 Geschichte, denn der Klie Wagen wartet ja noch auf seine Neuerstehung. Die Chancen dazu stehen gut.....         

 


US-Reimporte - ein 914 kehrt zurück

... Text von Michael Schweer, Fotos von Wilfried Oberjohann


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Meine Unendliche 914 Geschichte  - Teil 3

... von Norbert Schlüter

 

 

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